Alpinbekleidung
Im
Jahre 1947 begannen im BMI die Vorarbeiten zur
Wiederaufnahme der Ausbildung von Alpingendarmen. Spezielle
Bergausrüstung gelangte sukzessive zur Ausgabe. Ein bei
Alpinisten seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert sehr
beliebtes und bereits in den Tagen der k. k. Landwehr -
Gebirgstruppen altbekanntes Kleidungsstück kam im Juni 1955
zur Einführung: die Kniebundhose. Nunmehr als "Kletterhose"
bezeichnet, war sie vorschriftsgemäß mit Kletterhammertasche
und separater Uhrtasche zu schneidern21). Sie
hatte seitlich an der Außennaht jedes Beines ein krapprotes
Passepoil. Zur Kletterhose waren dunkelgraue Wollstutzen
(Ferse und Spitze bereits mit Perlon verstärkt) zu tragen.
Dazu wurde über dem Hemd oder der Rockbluse der oben
beschriebene blaugraue Popeline-Anorak angezogen. Bergmütze,
Gletscherbrillen und je nach Bedarf Kletter- oder
Schiausrüstung vervollständigten die Alpinadjustierung. Da
es noch keine Kletterhelme gab, steckten die Gendarmen bei
Steinschlaggefahr ihre Handschuhe unter die Kappe. Auf
zeitgenössischen Bildern gut erkennbar ist der offenbar von
den französischen Chasseurs Alpins übernommene Brauch, zu
den Bergschuhen weiße Schuhbänder zu tragen. Das Tragen
von Orden oder sonstigen Auszeichnungen (auch solchen etwa
der Ersten Republik oder der Besatzungsmächte) zur
Gendarmerieuniform war verboten. Ausnahmen stellten
lediglich das ÖSTA22) und die offiziell als
"Dienstabzeichen" eingestuften Alpinabzeichen23)
(für Gendarmerie-Alpinisten bzw. Gendarmerie-Hochalpinisten)
dar. Die Abzeichen für Gendarmerie - Alpinisten und
Hochalpinisten konnten an der Rockbluse oder am Hemd,
jeweils an der linken Brusttasche, und am Mantel (5 cm
auswärts des 3. Knopfes von oben der linken Knopfreihe)
getragen werden. Die Abzeichen wurden, bei Vorliegen der
entsprechenden Qualifikation, auch an die Angehörigen der
B-Gendarmerie ausgegeben. Ein eigenes Bergführerabzeichen
der Gendarmerie gab es damals noch nicht, angeblich wurde
aber vereinzelt von Offizieren, die im Bundesheer der Ersten
Republik ein Heeresbergführerabzeichen erworben hatten,
dieses auch in der B-Gendarmerie getragen. |
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Gendarmerie-Hochalpinist, 1955. |
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